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Presseinformation über das Thema

So früh wie möglich - Rechenschwäche lässt sich frühzeitig erkennen

Die Rechenschwäche Dyskalkulie lässt sich schon im Kindergarten erkennen und behandeln, sagen die Würzburger Psychologen Kristin Krajewski und Wolfgang Schneider.

Ein Test verschiedener Fähigkeiten ließe schon im letzten Kindergartenjahr das Risiko für Dyskalkulie vorhersagen. Der Test helfe, das mengen- und zahlenbezogene Vorwissen, über das die Kinder schon vor der Einschulung verfügen, zu überprüfen. Dieses sei, neben der allgemeinen intellektuellen Fähigkeit, entscheidend für das unterschiedliche Abschneiden der Kinder im Mathematikunterricht.

Zu diesem Vorwissen gehören insbesondere die Fähigkeiten, ein Element in eine vorgegebene Reihe einordnen zu können und zu erkennen, dass die Anzahl einer Menge nicht durch deren räumliche Ausdehnung gekennzeichnet ist. Wichtig sei auch ein grundlegendes Zahlenwissen, wie die Kenntnis der Zahlbilder bis 10 und das Zuordnen von Zahlbildern zu akustisch vorgegebenen Zahlen bis 20. Hinzu kommen Zählfertigkeiten wie vorwärts und rückwärts zählen, die Vorgänger und Nachfolger von Zahlen bestimmen und erste Rechenfertigkeiten.

Forschung steckt noch in den Kinderschuhen

Die Erforschung und Behandlung der Rechenschwäche stehe jedoch noch an ihrem Anfang. Bislang ist sowohl bei Lehrern als auch bei betroffenen Eltern nur wenig über Dyskalkulie bekannt. Die Forschung hinke im Vergleich zur Lese- und Rechtschreibschwäche etwa 15 Jahre hinterher. "Viele Eltern und Lehrer kennen die Lese-Rechtschreibschwäche, haben aber von der Rechenschwäche oder der Dyskalkulie noch nie etwas gehört", sagt die Psychologin Kristin Krajewski. Deswegen leiden Betroffene der Dyskalkulie häufig unerkannt.Sie erhalten weder eine Diagnose noch eine Therapie. Es mangele an Lerntherapeuten und an einem einheitlichen Therapieansatz.

Schritt für Schritt in die Welt der Mathematik

So unterschiedlich die Therapiemaßnahmen auch sein mögen, alle zielen sie darauf ab, den Kindern ein Gefühl von Mengen zu trainieren. So wie der Lerntherapeut Sven Lychatz, der mit seinen Patienten, unabhängig von deren Alter, ein Jahr oder länger nur im Zehnerbereich arbeitet. "Alles was sich im Zehnerbereich widerspiegelt, kommt in den höheren Zahlenbereichen wieder", sagt er. So baut Lychatz schrittweise ein Verständnis für die Zusammenhänge der Mathematik auf.

Das helfe den Kindern nicht nur dabei, zu verstehen was hinter den Ziffern steckt, sondern auch die Gefahr psychischer Folgeprobleme abzumildern, meint Lerntherapeut Sven Lychatz. "Wir haben hier Kinder die Suizidversuche hinter sich hatten. Bulimie, Fressucht, absolut am Boden zerstört mit Schulverweigerung und Schulangst. Dass geht dann soweit, dass sie stationär behandelt wurden. Das sind Kinder die eigentlich nach dem letzten Strohhalm greifen", sagt Lychatz.